Emotionale Aktivierungstherapie (EAT)

Intensive emotionale Arbeit bringt die Probleme unserer Klienten schnell auf den Punkt. EAT enthält ein strukturiertes Vorgehen, das in sieben Schritten anhand konkreter Problemsituationen grundlegende Regulationsprobleme offenlegt und modifizieren hilft. Diese Art zu arbeiten nutzt aktuelle Befunde der Embodimentforschung, wonach Manipulationen von Körperhaltung, Mimik, Gestik, Atemrhythmus und Stimme emotionale Zustände erzeugen und auch beeinflussen, wie affektive Zustände verarbeitet werden. Gemeinsam mit den Patienten wird ein emotionales Feld entwickelt, das alle Gefühle widerspiegelt, die mit der jeweiligen Problemsituation verbunden sind. Es wird gezeigt, wie mit primären und sekundären Emotionen gearbeitet wird. Sie erfahren bei der Gelegenheit, wie mit dem Einsatz des Körpers selektiv Emotionen wie z.B. Freude, Trauer, Angst, Wut, etc. hergestellt werden können. Sie erleben ein vitalisierendes, körpernahes Arbeiten mit Emotionen, z.B. Emotionsexposition und diskrimination, Verbesserung der Emotionsregulation, Emotionalisierung angestrebter Zielzustände, usw. Nicht nur kognitiv behaviorale sondern auch andere therapeutische Schulen können von EAT profitieren.

 

Embodied Leadership: Die Methodik im Coaching folgt der Arbeitsweise der Psyche.

Was ist „Embodied Leadership“?

Im Laufe unseres Lebens sammeln wir ein riesiges Ausmaß an Erfahrungen. Einige begeistern oder sind freudig, andere machen verlegen, ängstlich oder traurig. Oft sind es gar nicht klar benennbare Gefühle, die hier auftreten. Ihre Benennung würde nämlich Bewusstsein voraussetzen. Stattdessen handelt es sich eher um ein sehr köperbezogenes Gespür, das auch als somatischer Marker oder Kernaffekt  bezeichnet wird. Dieses Gewahrwerden eines körperlichen Zustandes in einer bestimmten Situation wird auch als „Bauchgefühl“, „gut reaction“ oder auch als Intuition bezeichnet, deren Ursache man vorerst nicht bestimmen kann. Diese sehr schnelle Reaktion entsteht so: Externe Stimuli (etwa eine bestimmte Auslösesituation) bzw. interne Stimuli (z.B. eine imaginierte Auslösesituation) werden unter Mitwirkung sub-kortikaler Bereich im Gehirn einer Bewertung unterzogen. Diese bewirkt unmittelbar eine somatoviszerale Stimulation, wodurch eine  Veränderung des internen physiologischen Milieus erzeugt wird. Diese Veränderung wird durch Interozeption registriert und als Bauchgefühl, somatischer Marker bzw. Kernaffekt registriert. Damit wird eine unmittelbare Reaktion beschrieben, die anzeigt, ob Objekte oder Ereignisse hilfreich oder schädlich, belohnend oder bedrohlich sind, und die dazu auffordert, etwas anzunehmen oder zurückzuweisen. Dies fungiert somit als eine Art „neurophysiologisches Barometer“, das die Qualität meiner Beziehung zum Fluss der sich wandelnden Umgebungsbedingungen reflektiert. Diese Prozesse sind nicht bewusst, sind aber gleichwohl Basis zentraler Lernprozesse. Mit dem Auftreten solcher somatischen Marker werden – in Abhängigkeit von ihrer Qualität – verschiedene Reaktionen wie z.B. Annäherung oder Vermeidung entwickelt. Zukünftige Situationen, die uns denselben somatischen Marker fühlen lassen, lassen uns auch in gleicher Weise darauf reagieren wie zuvor. Die wahrgenommene Situation wird modalitätsspezifisch abgebildet, aber eben nicht – wie vom klassischen Ansatz postuliert – amodal umgewandelt. Dabei werden sämtliche Inhalte vom Gehirn aufgezeichnet, die als Folge der Wechselwirkung des Organismus mit der relevanten Situation anzusehen sind:

  • sensomotorische Muster visueller Eindrücke und damit zusammenhängende Augen- und Halsbewegungen, Bewegungen des gesamten Körpers usw.
  • sensomotorische Muster, die mit Berührungen und dem Hantieren in der Situation zusammenhängen,
  • sensomotorische Muster, die mit älteren Erinnerungen an diese Situation verbunden sind, und
  • sensomotorische Muster, die noch nachfolgende auf die Situation bezogene Emotionen auslösen.

Führung bedeutet z.B. sich zu zeigen. Ist man jedoch in einer Umgebung aufgewachsen, in der kein wirkliches Gefühl der Sicherheit beim Sich-Zeigen aufkommen konnte, diese vielleicht sogar verletzend oder beschämend reagiert hat, so bringt diese Exposition die gleichen Körpergefühle hervor, als würde man aktuell tatsächlich Beschämung oder Verletzung erleben. Der Körper kollabiert, der Blick geht nach unten, die Beine zittern, der Sprechfluss wird unregelmäßig, usw.